Ökologische Dämmung

Holzweichfaser-Dämmung

Dämmung


Zum Thema Dämmung gibt es wahrscheinlich mindestens so viele Meinungen wie bestehende Gebäude.

Die Fragen, die sich jedem Hausbesitzer heute stellen :

Was soll ich tun, an wen soll ich mich wenden, wer berät mich und will nicht nur abkassieren? Welche Dämmung ist sinnvoll?

Wie schütze ich mich vor Gefahren, die durch falsches Dämmen verursacht werden können

Warum dämmen ? 

Ziel der Dämmung?

Für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist lückenlose Effizienz das Ziel der Gebäudedämmung. 

Allerdings gilt bei allen Dämmmaßnahmen: 

Es muss bezahlbar sein. Angesichts steigender Energiekosten, gesetzlicher Vorschriften und der Notwendigkeit, Umweltbelastungen zu minimieren ist eine vernünftige Gebäudedämmung angeraten bzw. sogar vorgeschrieben.  

Und egal, wie man ein Gebäude heizt,  gilt die einfache Regel: 

Energie, die nicht verbraucht wird, muss man nicht bezahlen, muss auch von keinem Versorger zur Verfügung gestellt werden. 

Wir wollen versuchen, ein wenig Ordnung und Vernunft in die Fülle der Informationen zu bringen, die auf allen Kanälen auf einen eindringen.


Grundlagen Bauphysik

Woher kommt das Wasser in der Käsedose, wenn ich sie aus dem Kühlschrank nehme?

Luft kann, abhängig von ihrer Temperatur, mehr oder weniger viel Wasser aufnehmen. Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser, je kälter desto weniger. Deshalb spricht man von relativer Luftfeuchtigkeit. Kühlt sich also Luft ab, steigt die Luftfeuchtigkeit. Sind 100% Feuchtegehalt erreicht, wirft die Luft das Wasser als Kondenswasser aus. 

Käse samt warmer Raumluft in die  Käsedose, im Kühlschrank abkühlen, Ergebnis siehe Foto. 


Stellen wir uns jetzt ein beheiztes Gebäude im Winter vor:

Innen warm, draußen kalt. Innen herrscht durch Atmen, Duschen, Kochen usw. eine Luftfeuchtigkeit von z.B. 50%. Stellen wir uns weiter vor, dass (nach physikalischem Gesetz) die Wärme zur Kälte will, also die warme Raumluft durch Undichtigkeiten im Gebäude nach außen wandert. Diese Raumluft kühlt sich unterwegs wie die Luft in der Käsedose ab und wirft die Feuchtigkeit, die sie nicht mehr halten kann, als Kondenswasser aus. Das passiert unabhängig von der Dämmstärke irgendwo im Bereich der Dämmung.

Diese Tatsache führt zu folgenden Konsequenzen:

1) Neubauten sind deshalb nach anerkannten Regeln der Technik  luftdicht zu bauen. Deshalb ist eine gewissenhafte Ausführung aller Arbeiten durch alle beteiligten Handwerker notwendig. Die Luftdichtigkeit wird nach Fertigstellung durch einen Blowerdoor-Test o. ä. überprüft.

2 ) Bei Altbauten sind Undichtigkeiten auf der Innenseite der Außenwände möglichst zu vermeiden bzw. zu verschließen Da es in der Praxis außerordentlich schwierig  bzw. bisweilen sogar unmöglich ist, im Bestand eine durchgehende luftdichte Ebene auf der Innenseite des Gebäudes zu schaffen, ist es umso wichtiger, mit Dämmstoffen zu arbeiten, die mit evtl. entstehender Kondensfeuchte umgehen können.



Geeignete Dämmstoffe

Neben geeigneten Handwerkern sind auch geeignete Materialien für eine dauerhaft sichere Gebäudedämmung von Nöten:

Deshalb sind unserer Überzeugung nach nur Materialien als Dämmstoffe in der Altbausanierung geeignet, die dazu in der Lage sind, mit möglicherweise entstehender Feuchtigkeit umzugehen.

Holzweichfaser als unser Hauptdämmstoff ist in der Lage, 20% des Eigengewichtes an ( Kondens-) wasser aufzunehmen, ohne dass die Dämmwirkung beeinträchtigt wird. Zusätzlich kann die Holzweichfaser diese Feuchtigkeit kapilar zu den Außenseiten der gedämmten Flächen  transportieren und damit dafür sorgen, dass sie  wieder ausdiffundiert und die Dämmung trocknet. Schimmelschäden sind so gut wie ausgeschlossen.       

Zellulosedämmung   wird aus Altpapier gewonnen und hat ähnliche bauphysikalische Eigenschaften wie Holzweichfaser. Wir verwenden Zellulosedämmung u.a. zum Beispiel bei geringen Dämmstärken bei Innendämmung im Fachwerkbereich.  


Beide Materialien werden durch unsere geschulten Mitarbeiter im Einblasverfahren in Wände, Fußböden oder Decken eingebracht.

Dabei wird der  Dämmstoff über Schläuche mit Druckluft, wenn nötig mehrere Etagen hoch, in die zu dämmenden Hohlräume eingeblasen. Die Methode ist sehr effektiv, sie garantiert  eine lückenlose (siehe Foto) Ausführung ohne Hohlräume, sie ist schnell und damit kostengünstiger als der händische Zuschnitt von Dämm-Matten. 

Das Märchen vom " sich setztenden Dämmstoff" gehört zum Glück der Vergangenheit an.                                                          



Umgang mit Feuchtigkeit

Dieses Bild zeigt einen Teil eines vier Jahre alten Dachstuhls eines Neubaus, bei dem durch Handwerkerpfusch  in der Bauphase die luftdichte Ebene im Dachgeschoss durchstoßen wurde. Feuchtigkeit  aus der Raumluft hat sich im Bereich der Dämmung gesammelt, konnte  durch ungeeignetes Dämmmaterial (konventionelle Mineralwolle) nicht ausdiffundieren und hat das Holz des Dachstuhls innerhalb von wenigen Jahren kompostiert .


Viele Handwerker sind immer noch der Meinung, luftdicht zu bauen sei verkehrt, 

"ein  Gebäude muss atmen können “.                         

                        Grundverkehrt !!


Diffusionsoffenheit des Dämmstoffs

Neben geeigneten Handwerkern ist auch geeignetes Material für eine dauerhaft sichere Gebäudedämmung von Nöten:

Ein Dämmstoff, der mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, muss auch mit Feuchtigkeit umgehen können. Mineral- und Glaswolle können keine Feuchtigkeit aufnehmen oder transportieren, Kunststoffe wie Polystyrol (Styropor ) o.ä. auch nicht. Deshalb sind unserer Überzeugung nach nur Materialien als Dämmstoffe geeignet, die dazu in der Lage sind. Holzweichfaser als unser Hauptdämmstoff ist in der Lage, 20% des Eigengewichtes an ( Kondens-) wasser aufzunehmen, ohne dass die Dämmwirkung beeinträchtigt wird. Zusätzlich kann die Holzweichfaser diese Feuchtigkeit kapilar transportieren und damit dafür sorgen, dass sie wieder ausdiffundiert und die Dämmung trocknet. Schimmelschäden sind so gut wie ausgeschlossen.                                                                                                 


Umgang mit Feuer

Welche Brandgefahr besteht bei gedämmten Gebäuden ?

Die erste Frage bei Holzdämmstoffen ist die der Brandgefahr. Die Frage ist berechtigt

Um diese Frage zu beantworten, haben wir einen Test dokumentiert: Mit einem Gasbrenner versuchen wir, eine Holzweichfaser – Dämmplatte zu entzünden. Eindrucksvoll ist zu sehen, dass das Material verkohlt, entfernt man die Flamme, verlischt das Feuer. An der aufgeschnittenen Platte ist deutlich zu sehen, dass das verkohlte Material eine natürliche Schutzschicht gegen das Feuer bildet. Es ist zwar „ normal entflammbar “, das Durchbrennen dauert aber entsprechend lange und verzögert die Ausdehnung des Feuers erheblich. Bei einem Brand, der in einem von uns gedämmten Haus durch ein fehlerhaftes Ofenrohr entstanden ist, hat die Feuerwehr bestätigt, dass der Schaden bei herkömmlicher Dämmung erheblich größer gewesen wäre.

Wie muss man sich eine Holzweichfaser-Dämmung vorstellen?

Holzweichfaser-Dämmung gibt es als Matten, Plattenware oder als Flocken, je nach baulichen Anforderungen. Bei auszudämmenden Hohlräumen verwenden wir, wenn möglich, Flockenware, die im Einblasverfahren eingebracht wird.Dabei wird das vorkomprimierte Material in einen Behälter mit Rührwerk eingebracht, dort zerkleinert und mit Luft gemischt und unter Druck über ein Schlauchsystem in die vorbereiteten Hohlräume eingeblasen.In den Hohlräumen wird jeder Spalt, jedes Astloch ausgefüllt und jede Unebenheit ausgeglichen. Die Holzfasern dehnen sich  nach der Einbringung aus und es entsteht eine homogene, setzungsfreie Masse, die keine Wärmebrücken beinhaltet.


Durch die überall anliegenden Fasern ist der kapillare Transport von eventuell eindringender Feuchtigkeit zu den belüfteten Außenseiten hin gewährleistet.

Die möglichst gleichmäßige Oberflächentemperatur aller Innenraumteile ist maßgeblich für das Wohlbehagen innerhalb eines Gebäudes. Haben Wand, Boden, Decke und Fenster die gleiche Temperatur, fühlt man sich wohl, auch bei nicht ganz so hohen Temperaturen.

Außendämmung und Innendämmung

Transmissionswärmeverlust

Als Transmissionswärmeverlust wird die Menge an Wärme-Energie bezeichnet, die durch die Hülle eines Gebäudes (z.B. Dach, Außenwände etc.) aus dem Inneren verloren geht. Durch gute Wärmedämmung von Hausteilen wie Dach, Keller und oberste Geschossdecke kann dieser Verlust gesenkt werden.

Wärmedurchgangskoeffizient

Er wird auch U-Wert genannt und bezieht sich auf einzelne Bauteile eines Hauses. Er beschreibt die Wärmeenergie pro Zeiteinheit, die durch ein Bauteil fließt, wenn die Temperatur auf der einen Seite des Bauteils um ein Grad Kelvin niedriger ist als auf der anderen Seite. Ein hoher U-Wert eines Bauteils steht also für schlechte Wärmedämmung und hohe Wärmeverluste an die Umwelt. Gemessen wird der Wärmedurchgangskoeffizient in Watt pro Quadratmeter und Kelvin: W/(m²·K). Bei der Wärmedämmung nach EnEV 2014 ist beispielsweise bei der Sanierung von Außenwänden ein U-Wert von maximal 0,24 W/(m²·K) vorgeschrieben. Nicht gedämmte und 25 Zentimeter dicke Beton-Außenwände haben einen U-Wert von über 3,0 W/(m²·K).

Diese Art der Berechnung wird mitunter durchaus kritisch beäugt, da sie einen konstanten Wärmefluss voraussetzt. Das ist in der Praxis allerdings jedoch oft nicht so, da die Sonne einen Einfluss darauf hat, wie die Wärme durch den Baukörper fließt. Scheint diese zum Beispiel auf eine Südwand, kann es sein, dass durch diese Wand gar keine Wärme verloren geht, durch eine Nordfassade zur gleichen Zeit hingegen schon. Es hängt ganz davon ab, wie stark die Fassade erwärmt wird.


Sommerlicher Wärmeschutz

Aufgrund der steigenden Temperaturen auch in unseren Breitengraden ist die Frage des sommerlichen Wärmeschutzes von großer Bedeutung. Das Leben in einem Dachgeschoßzimmer mit ungeeigneter Dämmung kann unerträglich werden. In der Bauphysik wird der verzögerte Temperaturdurchgang von der Außenfläche eines Bauteils bis zu seiner Innenfläche als Phasenverschiebung bezeichnet. Das heißt, die Zeitspanne, in der die Wärme, die sich durch Sonneneinstrahlung auf der Dachfläche entwickelt und die kühleren Innenräume erwärmt, ist je nach Dämmstoff unterschiedlich.

Wie man auf den Grafiken erkennt, ist die Wärme bei 240 mm Mineralwoll-Dämmung nach 6,4 Stunden zum Innenraum durchgedrungen, wohingegen es bei Holzweichfaserdämmung mit gleicher Dämmstärke 9,9 Stunden dauert.


Insektenbefall

Eine immer wieder gestellte Frage ist die nach der Gefahr des Insektenbefalls. Diese Gefahr besteht  letztendlich bei allen Bau- bzw. Dämmstoffen. Voraussetzung ist genügend Feuchtigkeit und eine geeignete Struktur. Beides ist in Holzweichfaser nicht vorhanden.

Im Bild zu sehen ist ein Ameisennest in einer Perimeter-, also Polystyrol-Hartschaumdämmung


Lohnt sich die Investition ?

Einsparung von Energiekosten

Aufwertung des Gebäudes

Gesundheit der Bewohner


Der Gesetzgeber unterscheidet nach wie vor zwischen Neubau und Bestandsbau

Zu unterscheiden sind Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Mehrfamilienhäuser. Für letztere besteht eine generelle Nachrüstpflicht, für Ein- und Zweifamilienhäuser gibt es Ausnahmen, wenn der Besitzer bereits seit Anfang 2002 selbst im Gebäude wohnt. Doch auch solche Hausbesitzer können sich nicht sicher sein, denn es kann sein, dass eine Dämmpflicht eintritt, wenn größere Modernisierungsmaßnahmen anstehen. Bei einem Eigentümerwechsel tritt ebenfalls eine Sanierungspflicht ein. 


Neben den sofort eingesparten Kosten beim Energieverbrauch ist auch die Wertsteigerung des Gebäudes durch vernünftige Dämmmaßnahmen ein wesentlicher Aspekt.


Mit der Investition in die gut geplante und fachgerecht ausgeführte Dämmung des von der eigenen Familie bewohnten Hauses investiert man auch, und das ist besonders wichtig, in die Gesundheit der eigenen Liebsten   


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